Feng Shui: Die 5 häufigsten Irrtümer

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In dem heutigen Beitrag möchte ich Ihnen die 5 häufigsten Irrtümer in Bezug auf die Harmonielehre Feng Shui vorstellen.

Irrtum Nr. 1.
Man muss an das Bagua glauben, damit es funktioniert…

Sehr viele Menschen glauben, dass das Bagua willkürlich ist. Es keinen Grund dafür gibt, warum beispielsweise der Bereich der Partnerschaft ausgerechnet im Südwesten liegt oder der der Anerkennung im Süden. Sie sind davon überzeugt, dass man im Feng Shui einfach daran glauben muss. Doch das ist nicht so!

Selbst in unseren Ausbildungen haben wir immer wieder Schüler, die teilweise schon zahlreiche Kurse anderer Schulen besucht haben, die aber immer noch glauben, dass das Bagua rein zufällig entstanden ist.

Was also ist das Bagua wirklich?

Der eigentliche Ursprung des Bagua reicht zurück in eine Zeit, als die Nomaden sesshaft wurden und feste Hütten bauten. In ihre Bauwerke floss ihr gesamtes Wissen um die Natur mit ein. Hier finden wir bereits die quadratischen Grundrisse, die das Ideal aller alten Kulturen sind. Warum? Weil nur ein Quadrat alle acht umgebenden Himmelsrichtungen gleichmäßig aufnehmen kann. Im Ursprung spiegelt das Bagua den Sonnenlauf der Natur wieder und verbindet das Umfeld mit unseren Behausungen.

Mit dem Sonnenlauf wurden dann nach und nach zahlreiche weitere Analogien verknüpft, die auf einer ganz logischen Ebene die allgemein gültigen Naturgesetze offenbaren.

Greifen wir doch ein Beispiel heraus: den Süden. Der Süden ist verknüpft mit der Mittagszeit, wo die Sonne am höchsten steht oder auf der Jahresebene mit dem Sommer. Hier entwickelt die Natur ihre stärkste Kraft. Auch der Mensch profitiert unter diesem Einfluss von dieser lichten Energie. Er wird gestärkt, steht im Licht, wird hier gesehen, und deshalb steht der Süden im Feng Shui für Ruhm & Anerkennung.

Was an dieser Stelle so einfach und logisch klingt, war für meinen Geschäftspartner Thomas Fröhling und mich ein langer Weg der Forschung vor Ort. Wir haben viel Zeit in Asien verbracht, haben zahlreiche Bibliotheken besucht, Quellenliteratur durchforscht, Texte übersetzen lassen, die oft Jahrhunderte alt waren. Dann haben wir sortiert, recherchiert und reflektiert.

Und am Ende standen wir da - mit ganz viel Wissen im Kopf. Im Laufe der Jahre haben wir durch unsere praktische Arbeit und weitere Studien immer mehr Klarheit gefunden und dieses Wissen im Circle of Succes (COS) zusammen gefasst. Im Gegensatz zum reinen Feng Shui Bagua finden wir im COS die Verbindung zwischen den Bagua-Bereichen und den Naturgesetzen, auf denen es beruht.

Irrtum Nr. 2.
Viele Feng Shui Methoden widersprechen sich und sind unvereinbar…

Stimmt und stimmt nicht. Denn… diese Widersprüche existieren nur an der Oberfläche. Die Wahrheit aber ist, dass jede Formel ihre eigene Geschichte hat und hier auch der Grund für ihre Wirksamkeit und Bedeutung zu finden ist. Nur wenn wir wissen, WELCHE Formel WARUM und vor WELCHEM Hintergrund entstanden ist, dann kennen wir die eigentliche Grundlage ihrer Wirksamkeit. Hier ist sowohl die zeitliche Einordnung, aber auch die regionale sehr wichtig.

Ich bin froh, dass ich mit Thomas Fröhling die Gelegenheit hatte, zahlreiche Studien in Asien zu unternehmen, Quellenliteratur zu studieren und zu übersetzen. Im Rückblick weiß ich: Nur dadurch konnten wir unseren eigenen Weg gehen, der so frei, so klar ist und uns an die Quellen dieser Wissenschaft führte.

Wenn man so viel geforscht hat, dann wird sichtbar:

a) Es gibt Regeln und Formeln, die sich allein an Naturgesetzen orientieren. Sie sind immer und überall gleich gültig.
Hierzu gehören die Verknüpfungen mit den Himmelsrichtungen, da diese grundlegende Natur- und Schöpfungsgesetze spiegeln. So ist ein Raum im Süden immer wärmer und sonniger als einer im Norden und je nachdem werden in diesem Raum dann auch die damit verbundenen Qualitäten und Lebenswünsche aktiviert.

Aber auch Aussagen über die Lage und Position von Häusern sind wichtig. So zum Beispiel: Baue Dein Haus stets auf der Innenseite des Bachlaufs, um Glück und Wohlstand anzuziehen. Diese Aussage - so banal sie auf den ersten Blick wirken mag – ist richtig. Stellen Sie sich einen Fluss vor und überlegen Sie das Folgende: Was passiert über die Zeit an der Außenseite einer Flussbiegung? Richtig – es kommt zu einem Landabtrag.

Und was passiert auf der anderen Seite, also auf der Innenseite einer Flussbiegung? Richtig: Mit der Zeit wird die Strömung immer mehr Land anspülen, es kommt also zu einem Landgewinn, der für Wohlstand und Fülle steht. Verstehen Sie, was Feng Shui damit meint?

b) Und dann existieren Regeln, die im Kontext verschiedener Traditionen und in bestimmten Regionen entstanden sind. Sie können logischerweise nicht überall gleichsam gültig sein und spielen deshalb eine untergeordnete Rolle.

Hierhin fallen viele sogenannte Regeln des Kaiserlichen Feng Shui, die sich mit Glücksrichtungen oder ähnlichem beschäftigen. Auch sie haben in der Regel einen regionalen Bezug und sind deshalb nicht allgemein gültig.

Weiterhin kennen wir die Aussage, dass eine Tür im Norden grundsätzlich Unglück bringt. Doch was soll das? Was steckt dahinter? Diese Aussage stammt aus einer bestimmten Zeit und ist regional mit dem Norden Chinas verknüpft. Und wenn man noch genauer hinschaut, wird die Ursache dieser Thematik sichtbar: Im Norden Chinas lebte ein sehr kriegerisches Volk, nämlich das der Mongolen. Und zu dieser Zeit und in dieser Region galt es als sehr Unglück bringend, seine Haustür in die Richtung des „Todes“ zu orientieren. Was vor diesem Hintergrund ja sehr einleuchtend ist.

Aber sagen Sie mir….Was hat das mit uns hier und heute zu tun?

Fazit: Es gibt Regeln, die eine Priorität haben, weil sie auf echten Naturgesetzen beruhen. Und andere, die diesen Hintergrund eben nicht haben. Das muss man wissen, um erfolgreich Feng Shui zu praktizieren.

Irrtum Nr. 3.
Feng Shui ist eine eigenständige Lehre, die jenseits anderer Natur-Gesetze existiert…

Gerade dieser Irrtum erstaunt mich jedes Mal wieder, wenn ich mit unterschiedlichsten Leuten, teilweise auch mit Feng Shui-Profis rede. Warum?

Ganz einfach: Feng Shui ist eine Harmonielehre, die sich mit den Wechselwirkungen zwischen dem Umfeld, dem Haus und den Bewohnern beschäftigt.

Und wenn ich höre, dass mir Anrufer ganz verzweifelt erzählen, dass sie ab jetzt im Bad ihre Geschäftsgespräche führen sollen, weil die Sterne dort gerade günstig stehen - oder aber dass sie als Ehepaar jetzt nicht mehr zusammen in einem Bett schlafen sollten, weil jeder unterschiedliche Glücksrichtungen hat - oder das Haus "falsch herum steht" und in die "Richtung des Todes" schaut… Da fällt mir nichts mehr dazu ein.

Ich frage mich dann, ob Berater oder Ausbilder, die so etwas erzählen, nicht wissen dass sie hier andere grundlegende Gesetze bedienen - und zwar zum Nachteil ihrer Klienten. Ein solches ist zum Beispiel das Gesetz der Resonanz. Und danach müsste jedem klar sein, dass solche Aussagen wie "Ihre Haustür zeigt in die Richtung des Todes" vor allem eins tun: Der Berater setzt einen Samen, den der Klient jetzt durch seine Gedanken immer weiter nährt. Wann immer ihm etwas passiert, er vielleicht auf dem Weg zum Haus stolpert, wird er denken: "Oh das liegt sicher daran, dass meine Haustür in die Richtung des Todes zeigt". Und selbst wenn der Klient anfänglich daran gar nicht glaubte - das "Daran-Denken" und das Verknüpfen mit kleineren oder größeren Problemen verdichtet sich und wird laut dem Gesetz der Resonanz genau solche Ereignisse anziehen!

Ich denke jeder Berater sollte reflektieren, was er da tut und sich klar darüber sein, dass solche Aussagen nicht gerade von echtem ganzheitlichem Erkennen und Verantwortungsgefühl getragen sind.

Wenn Sie sich dafür interessieren: In unserem Buch: "Der Feng Shui Meister" haben wir ausführlich über den Zusammenhang von Feng Shui und den allgemeinen Gesetzen des Lebens geschrieben.

Irrtum Nr. 4.
Die Flying Stars sind eine wesentliche und grundlegende Methode, um gutes Feng Shui anzuziehen

Auch das ist definitiv so nicht richtig. Lassen Sie uns kurz die Angelegenheit etwas genauer betrachten. Im Feng Shui gibt es sehr viele Ebenen, auf denen Feng Shui praktiziert werden kann.

Wenn wir mit Feng Shui erfolgreich arbeiten wollen, brauchen wir für den langfristigen Erfolg eine ebenso stabile Basis.

Wenn das so ist, dann ist es sehr wesentlich, welche Grundlage wir für unsere Arbeit wählen. Es gibt grundlegende Ebenen wie zum Beispiel das Basis Feng Shui, was sich an den Himmelsrichtungen orientiert, und andere Ebenen, die von zeitlichen Qualitäten abhängig sind wie etwa die Flying Stars.

Für grundlegende und langfristige Erfolge brauchen wir das Basis Feng Shui. Denn diese Ebene verbindet uns auf ganz direkte und harmonische Weise mit unserem Umfeld. Die Himmelsrichtungen sind ein auf der ganzen Welt wirksames und messbares Koordinatensystem und gleichzeitig die Basis für unser Bagua. Verbinden wir also unser Haus über das Bagua mit der Umwelt, so haben wir eine Basis, die stabiler nicht sein kann. Die Analyse mit dem Bagua ermöglicht uns darüber hinaus die Raumanalyse mit Feng Shui und eine gezielte Arbeit an unseren Wünschen und Lebenszielen.

Die Flying Stars sind wesentlich instabiler. Sie haben keinerlei festen Bezugspunkt, außer den Hintergrund der Zeit. Dieser aber verändert sich täglich und deshalb ist diese Ebene eine mögliche Ergänzung - aus unserer Erfahrung heraus – sie kann aber keinesfalls isoliert als Ersatz für das Basis Feng Shui verwendet werden, wie es leider oft gemacht wird.

Fazit ist: Die Flying Stars können in der Praxis eine sinnvolle Ergänzung sein, für ein langfristig erfolgreiches Feng Shui aber ist die alleinige Betrachtung der Zeitebene nicht geeignet.

Grundsätzlich kann man sagen, wir haben ein gutes Feng Shui, wenn wir die Fülle der Möglichkeiten und Potentiale um uns versammeln. Was heißt das? Wir alle sind eingebettet in ein Geflecht unterschiedlichster Energie. Das Zentrum und der Ausgangspunkt ist dabei unser Haus. Hier sind wir verwurzelt und hier ist auch unser Mittelpunkt, von dem aus wir die Welt betrachten und erleben. Wie aber können wir diese Energie messen, wie können wir erfahren, WAS uns WIE und WO in welcher Form zur Verfügung steht? Hier bieten sich die Himmelsrichtungen an, die ein hervorragendes und messbares Koordinatensystem darstellen und gleichzeitig der Anknüpfungspunkt für das Bagua sind, mit dem wir die Energien der Raumbereiche analysieren können.

Irrtum Nr. 5.
Das Bagua ist einfach und deshalb etwas für Einsteiger

Dies stimmt absolut nicht. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an ein Treffen in Frankfurt, bei dem wir von einem Management Unternehmen zum Aufbau und zur Gründung eines Geschäftszweiges gerufen wurden, um hier im Bereich Feng Shui die Besten der Besten auszuwählen, die mit uns den Aufbau des Geschäftes unterstützen sollten. Jeder erzählte von seinen Erfahrungen und so mancher meinte, dass er längst über das Bagua und die Theorie der Fünf Elemente heraus sei.

Das Bagua ist eine Art Akupunkturkarte, die wir auf unseren Grundriss legen. Mit ihm können wir feststellen, welche Bereiche einen Bezug zu bestimmten Lebenswünschen haben. Es gibt unendlich viele Wege, wie wir harmonisieren und aktivieren. Aber wir werden um so erfolgreicher arbeiten, je mehr wir in der Lage sind, DIE eine RICHTIGE Ebene zu finden.

DAS ist vergleichbar mit einem Arzt für Akupunktur. Auch er hat eine Fülle von Resonanzpunkten, die Akupunkturpunkte zur Verfügung, die er für die Therapie einsetzen kann. Und vielleicht haben Sie ja auch schon einmal festgestellt, dass nicht jeder Arzt gleich erfolgreich ist, sondern dass dies von seiner Erfahrung abhängig ist, die RICHTIGEN Punkte zu finden.

Fazit ist: Die Arbeit mit dem Bagua ist sehr umfangreich und tiefgründig. Um diese Vielschichtigkeit zu betonen, arbeiten wir beispielsweise auch noch mit weiteren Interpretationsebenen..

Wenn Sie mehr über Feng Shui erfahren möchten, besuchen Sie doch eine unserer Ausbildungen.

Katrin Martin-Fröhling
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